06.01.2021 – Heimreise

Die Nacht ist nicht nur kurz, sondern auch sehr unruhig. Als ich um 3 Uhr aufwache, regnet es draußen in Strömen und mir kommt: Ich muss ja noch das Auto holen, sonst werde ich patschnass… Danach ist mit Schlafen natürlich nicht mehr viel, bis eine Stunde später der Wecker losgeht.

Auf jeden Fall bin ich dann sofort wach und voll konzentriert: alle Handgriffe müssen jetzt sitzen, nicht dass ich mich irgendwo aussperre oder so etwas…

Als ich pünktlich um 5:30 Uhr den Schlüssel in den Briefkasten von Europcar werfe, ist alles vollbracht: Auto abgegeben, sämtliche Karten an den Stellen, wo sie sein sollen, der Koffer ist aufgegeben und ich bin sogar einigermaßen trocken geblieben.

Jetzt kann ich mich gemütlich mit meinem Lunchpaket ans Gate setzen und harre der Dinge, die da kommen.

Der Flug verläuft unspektakulär nachdem der Himmel am Flughafen nochmal alle Schleusen aufgemacht hatte: Ihm ging es einfach genau wie mir. Ich bin tief traurig, dass die schönen Tage vorbei sind – aber ich nehme viel mit, von dem ich zehren kann. Und die Aussicht auf mein Projekt hilft mir auch.

Ach ja unspektakulär… bis kurz vor Ankunft, als aus dem hinteren Teil des Fliegers ein Mann vorkommt und genau in der Reihe hinter mir einen anderen körperlich angeht. Ich hatte geschlafen und den Anfang der Auseinandersetzung nicht mitbekommen, aber der Passagier schräg hinter mir blutet an der Schläfe und der andere lässt erst ab, als die Stewardessen beherzt dazwischen gehen.

Es folgt viel portugiesisches Palaver und dann kommt der Verbandskasten. Erst als der Kapitän die Mannschaft auffordern „Prepare for landing“ beruhigt sich die Situation. Nach der Landung müssen wir alle sitzen bleiben und ich beobachte, dass sich draußen einige Polizisten versammeln, die kurz drauf in den Flieger kommen und den Randalierer abführen. Gut so ! Der Verletzte hat immer noch ein Eispack am Kopf, aber als er ihn kurz abnimmt, sieht man, dass es sich „nur“ um eine kleine Schnittwunde handelt, die eben sehr geblutet hat.

Nach dieser kurzen Spannung – und ich natürlich in der ersten Reihe – komme ich wieder in meinen vertrauten Flughafen und richte mich auf ein paar Stunden Warten ein. Ein bisschen Zeit zum Arbeiten, Essen, Schlafen, Telefonieren…

Der zweite Flug lässt sich etwas Zeit, genauer gesagt, kommen wir erst mit 90 Minuten Verspätung los. Grund dafür ist die Wetterlage: in München musste die Maschine erst enteist werden und hatte es dann noch mit starkem Gegenwind zu tun. Dafür haben wir jetzt Rückenwind und sind schon nach 2 1/2 Stunden da.

Aber diese Zeit genieße ich sehr: ohne mein Zutun eingecheckt auf Sitz 2A und tatsächlich: Ich fliege Business ! Was für ein Unterschied: Nicht nur, dass ich bei jedem Service mit dem Namen angeredet werde, lesen mir die Stewardessen jeden Wunsch von den Augen ab – sogar ein Gläschen Sekt gönne ich mir… Neben einem vollen Menü mit Gläsern, Porzellan, richtigem Besteck und Stoffserviette! Wie angenehm! Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen…

Nichts desto trotz geht auch dieser Flug zu Ende und bei Schnee kommen wir in München an. Damit ist meine wunderschöne Reise vorbei – ich mag es noch gar nicht glauben. Es ist, als ob ich aus einem Traum erwache, dabei würde ich viel lieber weiterschlafen…

Vielen Dank, dass Ihr diese Reise mit mir gemacht habt. Ich freue mich, wenn Ihr mich auch in Kürze wieder begleitet, wenn es aufs Neue heißt: Angie geht auf Reisen…

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