Nachdem es hieß, das Wetter wird heute nochmal schön, habe ich gestern Nacht noch schnell meine Wanderschuhe vom Schlamm befreit, was sich angesichts des Himmels heute Morgen als eine Schneidertat erwies.
Es regnet immer noch, wenn auch nicht mehr so nachdrücklich. So muss auch mein letztes Frühstück innen stattfinden – kaum zu glauben, dass ich morgen um diese Zeit schon in Lissabon bin…
Langsam steigt meine Nervosität: Um 10:00 Uhr steht mein Treffen mit David Andrade, dem Operations Manager des GaloResort an. Ich bin zwar gut vorbereitet, aber es ist doch spannend, diesen Schritt endlich zu gehen, von dem ich inzwischen schon so oft geträumt habe.
Es ist ein sehr nettes, unkompliziertes Gespräch: meine Ideen passen genau in das Konzept des Hotels und er freut sich schon auf meine konkreten Vorschläge und Buchungen. Sogar einen Minibus können wir in dieser Zeit für unsere Ausflüge bekommen. Das klingt doch wunderbar !!! Das heißt, wenn alles gut geht, bin ich noch vor Ostern wieder hier !
Erleichtert und dankbar beschließe ich, diesen Tag einfach nur noch zu genießen: Langsam kommt wie versprochen die Sonne raus und es ist so warm, dass ich an meinem neuen Lieblingsplatz unterhalb des Galosol sogar im Bikini sitzen kann. Begeistert schaue ich über die Bucht und fange an zu träumen.
Bis mich ein kurzer Schauer aus dem Nichts veranlasst, kurz Unterschlupf zu suchen, sonst werde ich klatschnass.
Nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei und ich setze meinen Weg fort in Richtung Promenade. Altbekannte Wege, aber immer wieder wunderschön. Auch hier finde ich nochmal einen schönen Platz, an dem ich die heranrollenden Wellen verfolgen kann. Meine Gedanken schweifen ab und plötzlich bin ich in Salalah, mit meinem Bruder durch die Wellen tobend.
Wenig später sitze ich jetzt auf meinem Liegestuhl am Pool und habe beschlossen, den Nachmittag einfach nur Sonne tankender Weise zu verbringen. Auch hier macht mir das Wetter immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Nächstes Ziel: Mein Balkon. Nachdem die Sonne inzwischen ums Haus rum ist, kann ich mich auch hier hinsetzen und mir sogar einen lecker Tee aus den Zitronengras-Blättern machen, die ich noch von Silvester liegen habe. Jedesmal wenn es anfängt zu regnen, packe ich einfach meinen Koffer weiter: So bin ich um 5 schon mit allem fertig und kann rüber ins Galosol, die Handtücher abgeben und meine Rechnung bezahlen.
Zum Essen gehe ich heute schon um 19:00 Uhr, damit ich genug Zeit habe, bevor es wieder heißt: Darf ich bitten? Ich freue mich schon den ganzen Tag auf das Treffen mit der Truppe und ein bisschen schwofen. Cha-cha-cha steht heute auf dem Programm und dazu gibt’s natürlich wieder eine Poncha. Aufgrund von neuen Verordnungen der Regierung müssen wir heute schon um 22 Uhr aufhören, ab 23 Uhr ist auch hier Ausgangssperre. Das hält uns aber nicht davon ab, noch einen kleinen Ratsch abzuhalten, bevor ich mich in mein Zimmer begebe, während die anderen planen, was morgen getanzt wird. Ich würde sooo gerne noch dableiben, die Gesellschaft tut mir richtig gut!
Aber stattdessen stelle ich meinen Wecker auf 4:15 Uhr und schaue, dass für morgen früh alles vorbereitet ist.



















