Nachdem das Wetter heute frisch ist, bleibe ich wieder drinnen zum Frühstück und überlege, wie der Tag aussehen soll. Laut meiner Wetter-App bleibt es bis nachmittags noch trocken – und so fahre ich bald los in Richtung Marocos. Jedoch bin ich jetzt schon etwas im Landesinnen und Richtung Berge, und kurz vor Ankunft fängt es bereits das Nieseln an. Da werde ich in Kürze klatschnass sein. Also drehe ich um. Die Levada verläuft immer auf derselben Höhe – und so kann ich sie auch andersherum gehen. Ich fahre nach Canical und finde sogar den Einstieg: Oberhalb der Bar „Levada Nova“: eigentlich irreführend, denn die ist im Westen der Insel.
Diese Strecke ist ganz anders als die gestern und vor allem ist der Pfad ziemlich matschig. Dies ist aber zu einer anderen Jahreszeit in jedem Fall eine Levada für wolkiges Wetter – oder nur mit Kopfbedeckung zu gehen.
Nach einer Stunde fängt es auch hier an zu nieseln: Zeit, umzukehren. Ist aber okay, denn ich wollte ja nur einen Eindruck bekommen, wie ein anderer Weg sich gehen lässt. Auf dem Rückweg sieht alles nochmal ganz anders aus: man hat eher die Aussicht auf die Mündung des Flusses und das Meer. Das wäre ja die normale Gehrichtung: vor allem mit der Levada auf der linken Seite.
Mit komplett vermatschten Schuhen und Hose komme ich wieder zurück an die Bar und freue mich hier auf einen Capuccino und eine Brisa (die erste dieses Jahr). Die Bar ist urig eingerichtet mit einer Regalwand im Stil der Semana-Häuschen und für schöne Tage gibt es eine tolle Terrasse mit Aussicht.
Als es auch hier zu regnen anfängt, mache ich mich auf den Rückweg ins Hotel.
Nachdem schon bald der Regen aufhört und es immer heller wird, je mehr wir uns Funchal nähern, beschließe ich kurzfristig, den Tag noch nicht aufhören zu lassen. Also Schuhe schnell auf die Terrasse zum Abtrocknen, etwas schickere Klamotten an und los geht’s in die Hauptstadt.
Ich lasse mich vom Navi an den Hafen führen und parke direkt bei CR7: ein großes Parkhaus unter dem Hotel und ein toller Ausgangspunkt: ich kann das Feld von hinten aufrollen. Überall ist noch weihnachtlich dekoriert und ich weiß gar nicht, in welche Richtung ich zuerst Fotos machen soll. Alles ist noch so vertraut, als wäre ich gestern erst da gewesen. Also bummle ich die Promenade am Hafen entlang bis zum Eingang in die Innenstadt. Kurz dahinter liegt der Platz, der nach Christoph Columbus benannt ist – und an dem ein sehr nettes Teehaus seine Pforten noch geöffnet hat. Nachdem ich heute schon Kaffee hatte, freue ich mich jetzt auf einen feinen Tee und ein Stück Kuchen, bevor es in Richtung Kirche weitergeht. Dort findet gerade eine Messe statt und ich spicke kurz rein, da die Kirche letztes Mal zu hatte.
Direkt daneben beginnt ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Ausstellung, den ich mir natürlich auch nicht entgehen lasse. Hier sind die Mädels alle in Trachten gekleidet und fertigen kleine Mitbringsel und den Bolo do Caco (ein Fladen, der mit Kräuterbutter und Knoblauch gegessen wird: super lecker).
Vorbei an Blandy’s komme ich in einen weiteren kleinen Park, der mit allerlei Weihnachtlichem dekoriert ist.
Dann ist es Zeit, langsam den Heimweg anzutreten. Ich merke, dass ich müde werde und das Fotografieren der Beleuchtung auf den Dienstag verschieben muss. Aber es waren ja viele Eindrücke heute und so freue ich mich jetzt wieder auf das lecker Abendessen.
Währenddessen erinnere ich mich, dass ich ja eigentlich danach noch nicht ins Zimmer gehen muss, sondern noch einen Absacker zu mir nehmen kann. Gesagt getan mache ich mich auf in Richtung Capoeira. Es hat offen und ich muss auch nichts reservieren. Also bestelle ich mir einen Madeira Colada: mit Maracuja ! Kaum steht er auf meinem Tisch, spricht mich ein junger Mann an, ob ich zum Tanzkurs da bin… Es stellt sich heraus, dass er der Tanzlehrer ist und hier im Moment jeden Abend nach Bedarf unterrichtet. Ich schaue einem Pärchen zu, das sich etwas Nachhilfe im Langsamen Walzer gewünscht haben und mir gefällt die Art, wie er unterrichtet, sehr.
Danach soll es Bachata geben – und nachdem noch ein junger Mann alleine ist, der gerne mitmachen möchte, komme auch ich mal wieder zum Tanzen. Einfache Schritte, nett – und mein Partner ist 20, genauso alt wie mein Sohn…
Es wird ein sehr schöner Abend mit lustigen Leuten und wir verabreden uns beim Abschied gleich für den nächsten Abend.












Und weiter geht’s in Funchal:








































