Gefrühstückt wird heute schon um 8 Uhr, um uns um 9 Uhr im „Headquarter“ zu treffen. Wir tauschen uns über den gestrigen Tag aus, machen eine kleine Übung und ziehen unsere Magdalena Karte für den Tag. Auch das Wunschbändchen wird geschrieben (mir gehen langsam die Wünsche aus: meinen ersten habe ich an den Druidenbaum gehängt, der zweite hängt an meinem Arm und jetzt…) Ich nehme das Bändchen mal mit, da fällt mir schon noch etwas ein ! Eigentlich schön, wenn man so wunschlos glücklich ist !
Den heutigen Tag verbringen wir in Glastonbury und unser erster Weg führt uns in die St. John’s Kirche, in dessen Garten es ein Labyrinth gibt, durch das wir alle durchgehen – eine sehr interessante Erfahrung, um rechte und linke Gehirnhälfte zu verbinden.
In diesem Garten steht auch einer der Ableger des Dornenstrauches von Josef von Arimathea – der tatsächlich sowohl Blüten als auch Früchte trägt. Ein Phänomen, das nur hier vorkommt. Wenn man ihn an anderer Stelle einpflanzt, blüht er nur einmal im Jahr.
Die Kirche selbst ist – ob Corona – sehr schlicht und strahlt lange nicht so viel Charme und Kraft aus wie die Kathedrale gestern in Wells. Und das, obwohl hier das Herz-Chakra der Erde liegt.
Das nächste Ziel ist die Abbey, die erste christliche Kirche in England, die von oben besagtem Josef gegründet wurde – bzw. was von einer ehemals strahlenden Kathedrale und dem darum liegenden Kloster noch übrig geblieben ist. Auf dem Weg dahin klingelt mein Telefon und ich bekomme eine sehr traurige Nachricht, die mich durch den weiteren Tag begleiten wird – ihn deshalb für mich aber auch besonders macht.
In der Abbey und seinem riesigen Park gibt es an den oft nicht mehr vorhandenen, aber markierten Stellen viele zu erzählen, und wir machen auch hier einige wunderschöne Übungen: an der Stelle, an der die ursprüngliche Lehmkirche gebaut wurde (hier ist jetzt auch eine Gras-Labyrinth zu erkennen), am Grab von King Arthur und seiner Frau Guinevere und hinter dem als „Altar“ ausgeschilderten Bereich, an dem noch ein Stein aus der ursprünglichen Kathedrale liegt.
Weiter gehe es durch „Avalon“, den Apfelgarten, und das noch komplett intakte Kochhäuschen.
Obwohl es heute extrem windig ist, wollen wir das inzwischen schöne Wetter dafür nutzen, den Nachmittag oben am Tor zu verbringen. Also heißt es, kurz etwas zu essen, feste Schuhe anzuziehen und die Wasserflasche zu holen, und dann geht es schon los. Wieder vorbei an der weißen Quelle treibt uns der Wind nach oben – so dass mir der Aufstieg viel leichter fällt als noch am Samstag. Oben ist es ein ganz anderes Erlebnis: kaum einer sitzt gemütlich auf dem Rasen – es gilt sich gegen den Wind zu behaupten und standhaft zu bleiben. Heute ist eh der Tag der Reinigung und so haben wir das Gefühl, dass der Wind alles aus uns herausbläst, was da keinen Platz mehr hat.
Hier entscheidet mein Wunschbändchen selbst, wo es hin möchte: es löst sich von meiner Hand und der Wind nimmt es nach oben, um es durch eines der kleinen Fenster nach draußen zu ziehen…
Nachdem es uns komplett durchgeschüttelt hat und kein Haar mehr so liegt wie es soll, machen wir uns in einer kleinen Gruppe auf den Weg, auf der windstillen Seite und wieder über die Felder zurück zu laufen.
Jetzt ist es dringend nötig, eine kleine Pause einzulegen – und dann mit Volldampf die Reserven beim Abendessen wieder aufzufüllen. Ein sehr intensiver Tag geht vorbei, aber weitere werden folgen…















