Dienstag: Newquay – Pencarrow – Boscastle

Pencarrow House

Nicht zu glauben, dass die 4 Übernachtungen in Falmouth nun auch schon hinter mir liegen. Nach ein wenig Bloggen heißt es also wieder Abschied nehmen und alles zusammenpacken für die Weiterfahrt. Aufgrund meiner Überraschung gestern Abend werde ich als erstes 40 Minuten nach Newquay fahren und dort die Concho Lounge aufsuchen und ein leckeres Frühstück zu mir nehmen.

Vorher werde ich aber kurz in die Realität zurück gerufen, denn Anabel hatte heute ihren ersten Tag in der FOS und da gibt es noch einiges, was ich auch von unterwegs aus organisieren sollte.

Das Wetter lädt heute wunderbar zum Laufen ein, auf dem Plan steht der South West Coast Path zu den Bedruthan Steps zu gehen.

Aber es kommt mal wieder alles anders: Newquay als Surfer-Paradies gefällt mir sehr gut und beim Bummel durch die Stadt blitzt immer wieder der Blick auf den Strand durch. Spätestens als ich unten am Hafen ankomme – wo die Boote schon wieder teilweise auf dem Trockenen liegen – und mein weiterer Weg mich an den Strand führt, beschließe ich, unten lang zu gehen: und zwar barfuß. Was für eine Wohltat. Das Wasser ist zwar eiskalt, aber beim Laufen wird mir trotzdem warm.

Ich schaue ein wenig dem Treiben auf den Wellen zu, genieße nach dem nächsten Felsen, um den man bei Ebbe auch rumlaufen kann, die Ruhe und setze mich sogar auf einen dieser sehr rauhen Brocken, die nichtmal glitschig sind.

Und so nimmt der Tag seinen Lauf. Die 14 km Lauf sind heute nicht mehr drin – aber ich bin ja jetzt ein paar Kilometer am Strand gelaufen… Vielleicht kann ich wenigstens vom Parkplatz zu den Bedruthan Steps laufen? Aber nein: ich finde nicht mal den Einstieg dazu…

Soll wohl nicht sein. Also hangle ich mich an der Küstenstraße entlang Richtung Norden – als nächstes muss ich nach Padstow. Da fällt mir auf: dort ist ja das Prideaux-Haus, was ja b.a.w. geschlossen ist. Ein paar Kilometer weiter zieht mich ein andere Schild, das auf ein Herrenhaus hinweist, magisch an: Pencarrow. Hatte ich zwar nicht auf dem Schirm, aber ich lasse mich anziehen. Und mit großer Begeisterung stelle ich fest, dass dort alles geöffnet ist und sogar noch eine Tour durchs Haus stattfindet, an der ich teilnehmen kann. Juhuuuh !! Endlich hab ich mein Herrenhaus gefunden !

Während der Führung darf man leider nicht fotografieren, da die Familie das Haus noch bewohnt – aber es ist wirklich viel Geschichte hier zu erkennen. Sämtliche Vorfahren an den Wänden und die Möbel und Kleidungsstücke etc. in den Räumen ausgestellt. Karen weiß auch zu jedem etwas zu erzählen und spätestens im Treppenhaus weiß ich: das kenne ich aus meinen RP-Filmen !! Auf Frage bestätigt mir Karen, das die Filmteams wohl auch nächstes Jahr für 3 weitere Filme kommen werden…

Da hab ich mir ja das richtige Anwesen ausgesucht ! Was mir der anschließende Spaziergang durch den wunderschönen Park bestätigt. Und auch die Pfauenfamilie (sogar mit Nachwuchs) fühlt sich schon seit Gernerationen hier wohl.

Schweren Herzens und doch sehr beglückt ob der unerwarteten Erfahrung tigere ich weiter. Für Tintagel reicht es jetzt nicht mehr, aber ich möchte wenigstens noch nach Boscastle, nachdem Susannah so davon geschwärmt hatte. Es ist auch wirklich nett hier – und die abendliche Sonne in der Bucht tut sein übriges.

Im Cobweb Inn, einem urigen Pub, gibt es dann noch frittierte Shrimps zum Abendessen, bevor ich die letzten 30 Minuten nach Bude in meine heutige Unterkunft fahre.

Hoch über dem Ort mit Blick Richtung Meer liegt mein Zimmer und ich bin froh, nur mit meinem Rucksack die vielen Stufen nach oben zu steigen. Bruce heißt mich herzlich willkommen, zeigt mir alles und verschwindet dann selbst in Richtung Pub auf der anderen Straßenseite.

Ich habe also die Wohnung für mich alleine, bin aber zu platt, um noch etwas anzufangen und lege mich nur noch in mein von Kissen belagertes Bett, um richtig auszuschlafen für morgen…

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